Saisonkalender für Wildkräuter – ewiger Erntekalender für Wildpflanzen

Wildkräuter Saisonkalender
Wildkräuter Saisonkalender
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Januar
In milden Wintern findet man in diesem Monat verschiedene Wildkräuter zum Ernten. Dazu gehören Blätter vom Löwenzahn, Vogelmiere, Spitzwegerich, Labkraut oder Knoblauchsrauke. Zusätzlich können die Wurzeln vom Breitwegerich, der Nachtkerze, dem Beifuß, Seifenkraut und Nelkenwurz ausgegraben werden. Natürlich gehört die Baldrianwurzel dazu. Die dunkelgrünen Blätter vom Efeu wurden früher als ökologisches Waschmittel verwendet. Auch die Misteln sind jetzt gut zu sehen und zu ernten.

Februar
Zu den ersten erntebaren Wildkräutern gehören die Blüten des Huflattichs. Die ersten Veilchen findet man schon an geschützten Orten. Bei milderen Wetterbedingungen sprießen die ersten Blätter von Löwenzahn, Vogelmiere, Gänseblümchen, Labkraut, Sauerampfer, Pfennigkraut, Wiesenschaumkraut oder Brennnessel. Ebenfalls zeigen sich die Blattspitzen vom Scharbockskraut. Besondere Energiequelle zu dieser Zeit sind verschiedene Knospen von Sträuchern und Bäumen.

März
Jetzt können die beliebten Bärlauchblätter gesammelt werden. Das Scharbockskraut und der Sauerklee stärken mit ihren Inhaltsstoffen das Immunsystem. Gegen Erkältungen und Husten helfen die Blüten von Schlüsselblume, Huflattich und Lungenkraut. Die Bäume beginnen junge Knospen zu bilden und die sind voll von nützlichen Nährstoffen.

April
In diesem Monat ist das Wetter berühmt für seine Launen. Die Sonnenstrahlen haben immer mehr Kraft. Die noch jungen Blätter von Schafgarbe, Löwenzahn oder Gundermann entfalten sich jetzt stets mehr. Ebenso die Blüten von Gänseblümchen. Dem Wiesenschaumkraut, der Knoblauchsrauke und der Brunnenkresse tut das vermehrte Sonnenlicht sehr gut. Der Wiesenknopf gehört jetzt zu den Kräutern, die einen aromatischen Duft ausströmen.
Der grüne Waldmeister kann in diesen Tagen noch vor der Blüte geerntet werden.

Mai
Das Wetter wird beständiger. Vor allem die Holunderblüten sehen jetzt gut aus. In diesem Monat kann man die frischen Spitzen von Nadelbäumen sammeln und für Anwendungen einsetzen. Jetzt wächst auch die Knoblauchsrauke mit ihren ätherischen Ölen. Sie unterstützt den Körper beim Abbau von Giftstoffen.

Brennnesseln sind leicht zu ernten und zu Heilzwecken zu verwenden. Beispielsweise für eine Entgiftungskur oder im Gemüsebeet als Jauche. Man kann Rotklee mit seinen vielen Phytohormonen finden. Ebenfalls den Spitzwegerich, der das Lungengewebe stärkt.

Juni
Nur am Monatsanfang kann man die Blattspitzen der Brennnesseln noch sammeln, die noch keine Samenstränge haben. Dasselbe gilt für die Lindenblüten, deren Blüten schlaffördernd und schweißtreibend wirken. Jetzt können auch noch die Samen des Bärlauchs gesammelt werden, bevor er wieder verschwindet. Es strahlen die roten Klatschmohnblüten auf den Kornfeldern und Äckern. Die Zeit der Labkräuter ist angebrochen und die Sammelzeit des echten Johanniskrauts fängt an.

Juli
Die vielen monatlichen Sonnenstunden bekommen den Wildkräutern sehr gut. Wenn man sich beeilt, kann jetzt noch etwas von den Holunderblüten geerntet werden. Spitzwegerich lässt sich in dieser Zeit auf ungemähten Wiesen und an Straßenrändern finden.
Der Ackerschachtelhalm mit seiner vielen Kieselsäure als Zutat für Tee und die Kolben mit ihren feinen Aromen. Ihre Blüten frisch geöffnet haben die Hundsrose und Labkräuter.

August
Als reiche natürliche Proteinquelle kann man jetzt die Samenrispen der Brennnesseln sammeln. Sie sind leicht zu pflücken und ihre guten Inhaltsstoffe machen sie zu einem alten neuen Superfood.
Der Beifuß kann geerntet werden, er ist ein wichtiges Frauenheilmittel und Bestandteil vieler Kräuterkissen.
Die Samen der Malve und des Breitwegerichs sind reif und können getrocknet werden.

September
Ab diesem Monat blühen nur noch wenige Kräuter, zu ihnen gehört die Wegwarte. Das Mädesüß findet man noch an feuchten Stellen. Geerntet werden können die Früchte und die aromatischen Blüten. Einige wenige der schmalblättrigen Weidenröschen blühen noch und auf den abgemähten und feuchten Wiesen sind eventuell noch einige Blätter des Schlangenknöterichs zu finden. Die Holunderbeeren werden jetzt von Tag zu Tag reifer.

Oktober
In diesem Monat beginnt der Herbst und mit ihm ziehen sich die Pflanzensäfte immer mehr in die Wurzeln zurück. Die Stellen der unterirdischen Pflanzenteile sind häufig schwer zu finden. Es sei denn, man hat sich die Wuchsstellen im Frühjahr und Sommer gemerkt oder markiert.

Im Oktober ist der Schwarze Holunder ebenso noch an einigen Stellen anzutreffen. Aus ihnen kann man einen Sirup kochen oder Saft gegen Halsschmerzen pressen. Die Wurzeln vom Spitzwegerich und dem verwandten Breitwegerich können jetzt auch geerntet werden. Sie sind klein, geschmacklich aber sehr fein.

Die Nachtkerzenwurzel kann ab dem ersten Jahr gegessen werden. Da ist ihr Geschmack leicht bitter. Die Samen können im zweiten Jahr geerntet werden.
Bei dem Nelkenwurz sind die grünen, frischen Blätter noch genießbar. Der obere Teil ist dagegen oft schon welk geworden. Ihre Wurzeln riechen nach Nelken und kann zum Würzen von Speisen genommen werden.

Wenn man den Standort vom Gundermann erst einmal gefunden hat, kann man auch ihn ernten. Weil dieses Wildkraut klein und unscheinbar ist, braucht man Erfahrung im Aufspüren der besten Plätze. Weitere essbare Wurzeln sind die vom Huflattich oder des Beinwells. Diese können als Zutaten für Speisen oder zum Ansetzen von Ölen genommen werden.

November
Die Säfte der Wildkräuter haben sich jetzt in die Wurzeln zurückgezogen. Wenige Pflanzen sind jetzt noch oberirdisch mit ihren Blättern und Stielen sichtbar. Wenn das so ist, sind auch deren Wurzeln gut zu finden. Von einer Nachtkerze findet man eventuell noch einige Samen. Sie sind reich an Gamma-Linolsäure.

Die Wurzeln vom Löwenzahn, Spitzwegerich und Breitwegerich können frisch ausgegraben zu einem frischen Salat gegeben werden. Sehr gut sind beide gleichermaßen als Gemüse geeignet. Zum Beispiel ist der Beifuß an dem geraden Wuchs und seinen unscheinbaren weißen Blüten auch im Winter problemlos zu sehen. Er kann noch bis zum ersten Schneefall und Frost abgeerntet werden.

Das Gleiche trifft auf die Vogelmiere zu. Zu diesen Kräutern gesellen sich noch das milde Labkraut und die weiße Fetthenne. Von dem Nelkenwurz können die grünen frischen Blätter der Rosette gegessen werden.

Dezember
In diesem Monat reift nur noch eine Pflanze: die Mispel. Die Früchte reifen jetzt und können zu verschiedenen Produkten verarbeitet werden. Ansonsten kann man gesunde und schmackhafte Kräuterwurzeln finden. Beispielsweise schmecken Wurzeln vom Wiesen-Bärenklau scharf ähnlich dem Rettich. Sie eignen sich als Würzzutat. An frostfreien Dezembertagen findet man auch Baldrianwurzeln.

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