Oregano (Origanum vulgare)

Oregano
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Das sonnenliebende Kraut aus dem Mittelmeerraum ist nicht nur in Italien als Pizzakraut bekannt.

Mit seinem einzigartigen Aroma verfeinert es so manche Speise rund um den Globus. Dabei ist hierzulande vor allem der Origanum vulgare auf den Tellern zu finden. In Griechenland gibt es den noch würzigeren Vertreter: Griechischer Oregano (Origanum vulgare subsp. hirtum), der sich unter anderem durch sein wesentlich stärkeres Aroma von den anderen abhebt.

Die Aussprache des Gewürzes wiederrum gestaltet sich gar nicht so einfach, zumindest wird sich häufig gestritten, ob das „O“ oder das „E“ betont wird. Richtig ist, dass „E“ zu betonen, denn es stammt vom spanischen Wort „orégano“ und das „é“ zeigt an, dass hier die Betonung erfolgt.

Oregano – das winterharte Gewürz aus dem Mittelmeerraum

 

Alle Oregano-Sorten gehören der Gattung Dost an und stammen aus der Familie der Lippenblütler (Lamiaceae). Zu der Gattung zählt auch der Majoran, was durch seinen botanischen Namen schnell ersichtlich wird: Origanum majorana. Dennoch würden das Küchenkraut Majoran und das Gewürz Oregano in der Küche wohl kaum im selben Topf landen. Spätestens nach dem ersten Kosten ist gewiss, was von den beiden Oregano ist.

Im Gegensatz zum kälteempfindlichen Majoran beweist Oregano im wechselseitigen europäischen Klima seine Standhaftigkeit. Während Majoran kaum einen Winter übersteht und daher hierzulande als einjährig behandelt wird, ist der Oregano bis ca. -15 °C winterhart und treibt auch im nächsten Frühjahr wieder aus.

Bienenfreundlich und schnell wachsend

Oregano bildet Rhizome aus. Einmal gepflanzt, verbreitet er sich rasch. Die Bienen wird es freuen. Schließlich zählt dieser Lippenblütler zu den ertragreicheren Bienenweiden. Insbesondere bietet der Origanum vulgare reichlich Nektar, sodass er auch ganz offiziell als bienenfreundliche Pflanze gehandelt wird. Die rosa bis violetten Blüten zeigen sich zwischen Juli und September. Sie sind nicht nur hübsch anzusehen, sondern machen sich frisch gepflückt auch gut auf der Pizza. Als Küchenkraut wird Oregano jedoch eher getrocknet und als Gewürz den Speisen hinzugegeben. Besonderes Beiwerk ist er bei jeder Tomatenspeise, sei es in der Suppe oder im Nachtisch.

Lichtkeimer in margerem Boden

Beim Ausbringen des Saatgutes sollte beachtet werden, dass Oregano ein Lichtkeimer ist. Die Saat wird daher nur leicht in den Boden gedrückt, jedoch nicht mit Erde bedeckt. Damit sich der Keim entwickeln kann, braucht er Wärme. Das Aussäen bietet sich daher nach dem letzten Frost an, Ende Mai/Anfang Juni. Vorziehen lassen sich die Samen alternativ zuhause in einem Pflanztopf, um die junge Pflanze schließlich am Ende des Frühjahrs in die Gartenerde zu bringen. Diese sollte locker und mager sein. Humuslastige Böden mit schweren und nährstoffreichen Lehmanteilen müssten daher reichlich mit Sand aufgelockert werden, damit sich die Pflanze an ihrem Bestimmungsort wohlfühlt.

Mit einer Höhe von 20 bis 50 cm und dank seiner Vorliebe für trockenere Plätze ist das Kraut ein guter Kandidat für eine extensive Dachbegrünung. Die Bingener Forschung setzt zudem vorsichtige Hoffnungen darin, dass eine solche Begrünung Feinstaub filtern, also binden könnte. Immerhin bildet Oregano je nach Sorte feine Härchen an seinen breiteren ovalen und zum Ende hin spitz zulaufenden Blättern aus, die als Filter infrage kämen. Da das Pizzakraut bei großer Hitze transpiriert, sorgt es zugleich für eine natürliche Kühlung. Neben Dächern von Wohnhaus und Gewerbestätte kann diese Begrünung für Garagendach oder Schuppendach zukünftig eine Rolle spielen.

Eine Tasse Oregano-Tee?

Oregano ist auch in der Heilkunde kein unbeschriebenes Blatt. Denn den ätherischen Ölen, die seinen würzigen Charakter ausmachen, werden vor allem bei Erkrankung der oberen Atemwege oder bei Darmbeschwerden heilbringende Kräfte zugesprochen. Gegen Erkältungen lassen sich die Blätter frisch zu einem Tee zubereiten. Auch für ein Erkältungsbad sind die Blätter hilfreich. Beim Einnehmen des reinen Öls ist jedoch Vorsicht geboten. Seine Wirkstoffe sind stark konzentriert und sollten daher nur verdünnt verabreicht werden. Stattdessen lässt sich das Öl in Kapseln in der richtigen Menge und Konzentration käuflich erwerben.

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